Berichte  
Ostendorf-Achtklässler begeben sich auf Reise in die Naturwissenschaft.

Richard Ahrend gewinnt mit seinem Versuch über „kalten Kaffee“ den Wettbewerb

LIPPSTADT: Dass bereits in einigen Achtklässlern Erfolg ­versprechende Naturwissen­schaftler schlummern, be­wiesen jetzt die Schülerin­nen und Schüler der Jahr­gangsstufe 8 des Ostendorf­-Gymnasiums beim Projekt „Science Fair“. Unter der Lei­tung ihrer Lehrerin Heike Warnecke-Tillmann galt es, sich in eigenen Versuchen – Praxis orientiert – auf die Ge­heimnisse der Naturwissen­schaften einzulassen.
Insgesamt nahmen 72 Schüler/innen der achten Klassen an diesem Wissenschafts­projekt teil. Schon bei der Auswahl der Themen zeig­ten sich die Nachwuchs-Na­turwissen-schaftler überaus kreativ. „Wann schimmeln Zwiebeln?“ fragte sich einer der Schüler, oder: „Welche Holzart hat den höchstens Brennwert?“ ein anderer. Beurteilt wurden die ein­zelnen Arbeiten anschlie­ßend von einer Jury aus El­tern und Lehrern. Dabei wurden Kreativität, Fachwis­sen und das wissenschaftli­che Verfahren als Kriterien genauer unter die Lupe ge­nommen. Den ersten Platz sicherte sich letztendlich Ri­chard Ahrend aus der Klasse 8b mit dem Versuch „Wann wird der Kaffee schneller kalt? Wenn man gleich Milch hinzu schüttet oder erstmal einige Minuten wartet, und dann erst die Milch hinzu gießt?“ Mit Bildern doku­mentierte Ahrend seinen Versuch. Nach seinen Beobachtungen kam er dann zu folgendem Ergeb­nis: Kaffee erkaltet schnel­ler, wenn man die Milch erst nach einigen Minuten hinzu ­gibt. Denn nach einer ersten Abkühlung erfährt der Kaf­fee durch die Milch zu einem späteren Zeitpunkt eine noch viel stärkere Abküh­lung.
Leider konnte Richard Ah­rend seinen Preis – es gab für die zehn Bestplatzierten Gutscheine vom Ostendorf-­Förderverein und der Lipp­städter Werbegemeinschaft – nicht in Empfang nehmen. Und so ehrte Projektleiterin Warnecke-Tillmann die Schülerinnen und Schüler, die auf den Rängen zwei bis zehn landeten. „Welchen Deckel muss ein Kochtopf haben, damit Wasser schnel­ler erhitzt werden kann?“ Diese Frage stellte sich die Zweitplatzierte Katharina Becker. Und siehe da: ein Holzdeckel machte das Ren­nen.

Vier Mädchen unter den zehn Bestplatzierten

Auf den weiteren Plätzen landeten: Julia Pilz, Gina Lü­cke, Thies Barkey, Benjamin Binder, Marie Vogelsang, Kai Bußmann-Hörstmann, Juli­an Pyrlik und Maximilian Scheer. „Ich bin froh, dass unter den Gewinnern auch vier Mädchen sind“, freute sich die Projektleiterin. „Schließlich gibt es ja das Vorurteil, dass Mädchen eher in Sprachen gut sind, als in den Naturwissenschaf­ten. Aber das haben wir jetzt eindrucksvoll widerlegt.“ Damit das Projekt gelin­gen konnte, bedurfte es pro­fessioneller Unterstützung. Mit Dr. Gabi Jonas-Ahrend von der TU Dortmund wurde eine adäquate Ansprechpart­nerin gewonnen.
Bereits im Mai 2009 hatte das Ostendorf-Gymnasium erstmals ein „Science Fair­ – Projekt“ durchgeführt. Und schon damals war die Veran­staltung auf reges Interesse gestoßen. „Wir haben auch diesmal durchweg positive Rückmeldungen bekom­men“, schildert Warnecke­Tillmann ihre Eindrücke. Für die Schüler war es jeden­falls eine willkommene Ab­wechslung zum regulären Schulalltag. (rück)

(Quelle: Der Patriot, 18. Januar 2010)